Diskurse und Themen

Stadtübergreifende Querschnittsfragen

Konzeptioneller Ansatz der IBA Stadtumbau 2010 war es, die an der IBA beteiligten Städte zu ermutigen, ihren individuellen Transformationsweg zu finden. Bis zum Bilanzjahr der IBA haben viele Ansätze erste Gestalt angenommen. Mit Blick auf die unterschiedlichen lokalen Ressourcen und Problemlagen, die sich aus dem demografischen Wandel für die Städte ergeben haben, war von Beginn an klar, dass  schablonenhafte Rezepte und Umbaustrategien nicht weit führen würden.

Ob die im Rahmen der IBA Stadtumbau 2010 entwickelten, maßgeschneiderten Entwicklungspfade  einen langfristigen Erfolg zeitigen, werden die kommenden Jahre zeigen. Bereits seit Mitte des Arbeitsprozesses der IBA Stadtumbau 2010 fiel im Vergleich die Parallelität und „Verwandtschaft“ von Themen und Strategien bei manchen der Städte auf. In der Zusammenschau der 19 IBA-Städte ergeben sich trotz der individuellen Stadt-Profile am Schluss fünf Querschnittsthemen, die im Laufe des Prozesses in unterschiedlichen Rahmen diskutiert wurden und die in so genannten Laboren der zentralen Überblicksausstellung vorgestellt werden.

Szenarien

Sachsen-Anhalt 2050: Stadt, Land und Klima

Die Veränderungsprozesse sind mit dem Abschluss der IBA nicht zu Ende. Der Bevölkerungsrückgang setzt sich fort. Langfristige Prognosen sagen voraus, dass 2060 nur noch 1,5 Millionen Menschen im Land leben werden; 1990 waren es noch knapp drei Millionen. Gleichzeitig prägen weitere Faktoren die Entwicklung von Sachsen-Anhalt: Die Landschaft ändert sich mit dem Vordringen neuer Nutzungen, dem Rückgang von Subventionen und den Einflüssen eines globalisierten Welthandels. Klimawandel, Klimaschutz und das damit einhergehende Ende der Nutzung fossiler Energien werden zu massiven Veränderungen der Siedlungsformen und unseres Lebensstils führen. Eine Reduktion der CO2-Emmissionen um 90 Prozent ist notwendig. Sachsen-Anhalt hat bereits begonnen, Solar- und Windkraftindustrien zu entwickeln. Hieraus könnte eine Vorreiterrolle werden. Weitblick, Kreativität und Mut zum Experiment werden auch nach der IBA in Sachsen-Anhalt gefragt sein.

Gemeinsam mit externen Experten hat das IBA-Büro mögliche Zukunftszenarien skizziert, wie sich der Klimawandel und die Energiewende auf die Region auswirken könnten, um eine Debatte über die Weiterentwicklung des Landes zu eröffnen.

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Querschnittsthemen werden in so genannten Laboren der zentralen Überblicksausstellung vorgestellt. // Foto: Ludger Paffrath FOTOGRAFIE für die IBA-Büro GbR; 2010