Fakten Aschersleben

Ausgewählte Kennzahlen

Stadtübergreifende Fakten zur Bevölkerungsentwicklung sowie zum Arbeits- und Wohnungsmarkt finden Sie unter "Idee und Konzept".

Bevölkerungsentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung Aschersleben

Die Stadt Aschersleben hatte im Jahr 1950 die größte Einwohnerzahl mit 39.012 Einwohnern. Nach dem Zusammenbruch der großen Betriebe nach dem Mauerfall 1989 folgte eine hohe Abwanderungswelle. Der Rückgang konnte in den Folgejahren statistisch nur durch Eingemeindungen aufgehalten werden. Im Stadtentwicklungskonzept aus dem Jahr 2007 wurde für das damalige Stadtgebiet für 2010 eine Einwohnerzahl von 26.355 prognostiziert. Inzwischen wurde dieser Wert auf 28.549 korrigiert.

Gemeindegrenzen

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Durch die starke Suburbanisierung seit Beginn der 1990er-Jahre haben die Städte in erheblichem Maße Einwohner und Steuereinnahmen an die Gemeinden im Umland verloren. Um diese Verluste abzuschwächen wurden die Stadtflächen durch schrittweise Eingemeindungen zum Teil erheblich vergrößert.

Der farbig ausgefüllte Bereich stellt die Ausdehnung der Stadt im Jahr 1990 dar; die äußere Linie steht für die Grenze der Stadt 2010.

Wohnungsmarkt

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Seit 1990 haben die IBA-Städte mit wachsendem Wohnungsleerstand zu kämpfen. Vor allem durch Abwanderung ins Umland und nach Westdeutschland stehen in den ostdeutschen Städten etwa eine Million Wohnungen leer. Seit 2001 hat man im Rahmen des Programms Stadtumbau Ost begonnen, den Leerstand durch Abriss zu beseitigen.

Neben hohem Leerstand war vor allem die Bausubstanz der historischen Altstadt stark gefährdet, denn jahrelang war Vernachlässigung politisches Kalkül gewesen, so auch in Aschersleben. Zum Zeitpunkt der Bestandserfassung im Jahr 1991 wurden fast 50 Prozent der Gebäude innerhalb der Stadtbefestigung in den Kategorien „schwerste Mängel“ und „ruinös“ geführt. Seit 1990 wurde Schritt für Schritt das Zentrum der Stadt mit Mitteln aus dem Stadtumbauprogramm und der Denkmalpflege saniert.

Die Leerstandsquote wird vorerst dennoch hoch bleiben, die Prognosen gehen von einem weiteren starken Rückgang der Wohnungsnachfrage und entsprechend hohem Abrissbedarf in Zukunft aus. 

Wohnungssituation in Aschersleben (Stand 2/2010):
Wohnungsbestand: 14.700
Wohnungsleerstand: 2.500
Leerstandsquote: 17 %
Wohnungsabriss seit 2001/02: 1.200

(Datengrundlage IfS-Stadtumbaumonitoring für das Jahr 2008, Stand 02/2010, evtl. abweichender Gebietsstand)

Unternehmen

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Das Aschersleben der Nachwendezeit war vor allem vom Zusammenbruch der großen Betriebe des Werkzeug- und Baumaschinenbaus, der Verpackungsmittelindustrie, des Förderanlagenbaus und der Gewürzverarbeitung gezeichnet. Nur etwa 7 Prozent der Industriearbeitsplätze blieben erhalten, eine hohe Arbeitslosigkeit und Abwanderungen waren die Folgen.

Die Veränderungen in den Betriebsstrukturen zeigen den radikalen wirtschaftlichen Strukturwandel. Große Industriekombinate mussten schließen und selbst dort, wo kleinere Nachfolgebetriebe bis heute produzieren, ist für oft deutlich gesteigerte Produktionszahlen nur noch ein Bruchteil der zuvor dort Beschäftigten notwendig.

Umzüge und Pendler

Bildschirmfoto Pendler und Umzüge

Zwischen 1993 und 1998 haben die ehemaligen ostdeutschen Städte bis zu 10 Prozent ihrer Bevölkerung an das direkte Umland verloren. Diese Suburbanisierung betraf in den 1990er-Jahren alle IBA-Städte. Gleichzeitig fand eine Abwanderung nach Westdeutschland statt, von der insbesondere die ehemaligen Industriezentren betroffen waren. Erst seit kurzem verzeichnen die Großstädte kleine Wanderungsgewinne, vor allem durch Zuzüge aus Sachsen-Anhalt. Das besser ausgebaute Verkehrsnetz ermöglicht inzwischen immer längere Arbeitswege und die Anzahl der Berufspendler steigt.

Das interaktive Werkzeug "Umziehen und Pendeln" veranschaulicht diesen Themenkomplex für alle IBA-Städte.
Grafiken und Karten zeigen hier für Aschersleben und die anderen Städte die Bewegung von Umzügen und Berufspendlern im Vergleich verschiedener Jahre. Das Programm ist übersichtlich und leicht zu bedienen ­- intuitiv und interaktiv. Zum Starten klicken Sie einfach auf das Vorschaubild.

Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), Leipzig 2010
Daten: Günter Herfert, Darstellung/ Programmierung: Sebastian Specht

Quellen für die statistischen Angaben: Raumbeobachtungssystem Sachsen-Anhalt (RABE); Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt; Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; Stadtentwicklungskonzept Aschersleben 2007; Statistik der DDR von 1989; www.iba-monitor.de; Stand 11/2009

Info: Aschersleben