Stadtformen

Um die Funktionsfähigkeit der Stadt für immer weniger Bewohner zu gewährleisten müssen die vorhandenen Stadtstrukturen angepasst werden. Schrumpfung geht mit schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen einher. Daher muss die Stadtplanung auf große Eingriffe weitgehend verzichten und stattdessen mit kleinen Maßnahmen die Qualitäten der vorhandenen Stadt verbessern.

Für die Umsetzung des Stadtumbaus sind die Städte auf Kooperationen mit Bürgerschaft, Kommunalpolitik und Wirtschaft angewiesen. Dafür brauchen sie ein gemeinsames, attraktives Zukunftsbild. Wenn das wachsende Raumangebot in Form ungenutzter Gebäude und Flächen neu gestaltet oder anders bespielt wird, kann aus quantitativer Schrumpfung ein qualitatives Wachstum entstehen. Eine ideale Stadtform wird es in Zukunft nicht mehr geben; jede Stadt wird ihren eigenen Entwicklungspfad finden müssen. Aschersleben verfolgt eine funktionale und bauliche Konzentration hin zur Innenstadt. Bitterfeld-Wolfen entwickelt sich zu einer polyzentralen Netzstadt, während Sangerhausen individuelle Profile für jeden Stadtteil definiert. Stendal kooperiert mit Tangermünde und Arneburg als Städtedreieck. Halberstadt kultiviert seine innerstädtischen Leerstellen und Staßfurt gestaltet sein Stadtzentrum als Landschaft.

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Aschersleben lenkt seine Schrumpfung von außen nach innen: Abriss an den Rändern, während Behörden, Bildungs- und Einkaufszentren in den Stadtkern verlagert werden. Entlang der Durchfahrtsstraße werden Baulücken mit Kunst gefüllt. // Foto: Doreen Ritzau

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Regionale Vernetzung in Bitterfeld-Wolfen macht ein neues organisatorisches und räumliches Konzept möglich: Funktionen werden konzentriert, Parallelstrukturen aufgelöst. Gemeinsames Verwaltungsgebäude in der ehemaligen Filmfabrik. // Foto: Doreen Ritzau